Pädagogische Konzeption - Ev. Kinderkrippe Schaafheim

Der Anfang aller Bildung ist die Bindung des Kindes an seine Bezugspersonen.

Und dann braucht das Kind drei Dinge:

  • "Es braucht Aufgaben,
    an denen es wachsen kann,
  • es braucht Vorbilder,
    an denen es sich orientieren kann
  • und es braucht Gemeinschaft,
    in der es sich aufgehoben fühlt.“

Prof. G. Hüther

 


Öffnungszeiten

Wir bieten eine maximale Öffnungszeit von 7:00 - 17:00 Uhr mit zwei Betreuungsvarianten.

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Pädagogische Konzeption Kinderkrippe
"Konzept für die Ev. Kinderkrippe Schaafheim"
2009-12-01 Pädagogische Konzeption Kinde
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Pädagogik der Kinderkrippe

Vor der Eröffnung der Ev. Kinderkrippe Schaafheim haben wir Mitarbeiterinnen der Tagesstätte uns durch Hospitationen, Fortbildungen und Fachliteratur gründlich auf die Betreuung der Krippenkinder vorbereitet. In der vorliegenden Konzeption beschreiben wir unsere Haltungen und Arbeitsweisen.

Dieses Konzept gibt eine vorläufige Orientierung für Eltern und Mitarbeiterinnen. Die Erfahrungen in der praktischen Arbeit werden in die Weiterentwicklung der Konzeption einfließen.


Unsere Kinderkrippe bietet 20 Plätze für Kinder im Alter vom 1. bis zum vollendeten 3. Lebensjahr.

 

Die Aufnahme erfolgt nach Anmeldedatum sowie pädagogischen und sozialen Aspekten.

1. Unsere Pädagogik orientiert sich am christlichen Menschenbild
Wir glauben, dass uns Gott mit Liebe und Wertschätzung begegnet. So befähigt er uns zum sorgsamen Umgang miteinander.
Jede Begegnung mit dem Säugling und Kleinkind ist von einem achtsamen und respektvollen Umgang geprägt.
Offenheit und Achtung anderen Religionsgemeinschaften gegenüber entsprechen unserer christlichen Grundhaltung.
In unserer pädagogischen Arbeit orientieren wir uns an den Grundsätzen von Emmi Pikler (ungarische Kinderärztin, 1902 -1984):

  • Beziehungsvolle, kooperative Pflege
  • Entwicklung eines jeden Kindes nach seinem eigenen Tempo. Ein Entwicklungsschritt baut auf den anderen auf
  • Ungestörte, selbständige Aktivität des Kleinkindes ermöglichen: begleiten, unterstützen und beteiligen statt vormachen, übernehmen und animieren
  • Sicherheit und Orientierung durch Rituale und Grenzen geben
  • Vorbereiten der Umgebung mit altersgemäßem Raum– und Materialangebot für Spiel und Bewegung
  • Sprachliche Begleitung der Handlungen

Jedes Kind ist von Gott geliebt und erwünscht. Dies wird für die Kinder spürbar durch die Liebe der Eltern und die liebevolle Begleitung und Wertschätzung der Kinder durch die Bezugspersonen in der Krippe.
Christliche Erziehung bedeutet für uns, mit dem Kind staunend die Welt zu entdecken, zu erobern, zu gestalten und als Gottes Schöpfung zu deuten.
Wir sehen uns als Vorbilder für die Kinder in unseren Haltungen und Handlungen.
Wir feiern die christlichen Feste und Geburtstage. Durch Lieder, Gebete und kleine biblische Geschichten vermitteln wir kindgemäße religiöse Inhalte.

2. Eltern als Partner
Mütter und Väter sind die Experten für ihr Kind. Sie kennen seine bisherige Entwicklung, seine Eigenarten und Interessen. Deshalb ist der regelmäßige Austausch Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit von Eltern und Mitarbeiterinnen.
Damit das Kind zu seiner Krippenerzieherin eine gute Beziehung aufbauen kann, muss es spüren, dass sich Mutter/ Vater und Erzieherin vertrauensvoll und wertschätzend begegnen. Wir sehen die Beziehung des Kindes zur Betreuerin als Ergänzung der Eltern–Kind–Beziehung. Die Eltern bleiben die wichtigsten Bezugspersonen des Kindes.
Bei Erziehungsfragen bieten wir Unterstützung an. Bei Bedarf und in Absprache mit den Eltern findet eine Zusammenarbeit mit Institutionen wie Erziehungsberatung, Frühförderstelle, Therapeuten und Kinderärzten statt.

3. Eingewöhnung
Die Bindung des Kindes an seine Eltern ist die Basis für kleine Schritte in eine neue Umgebung. Der Eintritt in die Krippe stellt an das Kind hohe Anforderungen: vertraut werden mit neuen Räumlichkeiten, der Aufbau der Beziehung zur Erzieherin und das Zusammensein mit vielen anderen Kindern. Ein zu schneller Übergang kann für das Kind mit einer hohen Stressbelastung verbunden sein, die zu längeren Krankheitszeiten und sogar zu Entwicklungsverzögerungen führen kann. Eine gelingende Eingewöhnung des Kindes in die Krippe ist daher nur mit Unterstützung eines Elternteiles oder einer anderen festen Bezugsperson möglich. Das Kind braucht eine behutsame Begleitung in den ersten Tagen und Wochen.
Die Mitarbeit des Elternteiles und die individuelle Eingewöhnungszeit des Kindes
(14 Tage bis 3 Wochen und mehr) sind Vorraussetzung für die Aufnahme des Kindes in unsere Krippe. In dieser Zeit ist noch keine Berufstätigkeit der begleitenden Person möglich.
Wir orientieren uns dabei am Berliner Eingewöhnungsmodell. Bestandteile unserer kindgerechten Eingewöhnung sind unter anderem ein Erstgespräch mit Ablaufplan für die Eingewöhnung und ein Hausbesuch durch die Bezugserzieherin.

4. Tagesablauf

  • 7.00 – 8.30 Uhr:
    Ankommen der Kinder in der Kinderkrippe
  • 8.30 – 9.00 Uhr:
    Frühstück (keine Bringzeit)
  • 9.00 Uhr:
    Kinder, die noch gebracht werden, haben Zuhause gefrühstückt,
    Spielzeit
  • ab 11.00 Uhr:
    Mittagessen, Schlafenszeit
  • 14.00 Uhr:
    1. Abholzeit, Spielzeit
  • ab 15.00 Uhr:
    Nachmittagssnack
    Getränke stehen den Kindern den ganzen Tag über zur Verfügung.
  • bis 17.00 Uhr:
    gleitende Abholzeit

5. Pflege / Sauberkeitserziehung
Die frühesten Erfahrungen des Kindes während der Körperpflege sind die Grundlage seiner Beziehung zu seinem Körper. Die regelmäßige Pflege eines jeden Kindes ist ein wichtiger Bestandteil des Tagesablaufes. Dabei hat das Kind stets die volle Aufmerksamkeit der Erzieherin. Sie nimmt sich ausreichend Zeit und bezieht das Kind in einer ruhigen und freundlichen Atmosphäre in seine Pflege mit ein.
Ein Bestandteil ist auch das pädagogische Zähneputzen.
Respektvolle Pflege geschieht in Interaktion: die Erzieherin kündigt ihre Handlungen an, erklärt was sie tut und bittet das Kind um Mithilfe.
Das Bedürfnis des Kindes nach Nähe und Zuwendung wird in besonderer Weise durch die beziehungsvolle Pflege gestillt.
Das „Sauber werden“ eines Kindes ist abhängig von organischen Reifungs-
prozessen, die nicht beschleunigt werden können. Wir begleiten die Kinder und unterstützen ihre individuellen Impulse zum „Sauber werden“.
Den Zeitpunkt und den Weg dahin bestimmt jedes Kind selbst.

6. Essen
Das Essen in der Kinderkrippe regt als abwechslungsreiches Nahrungsangebot die Sinne der Kinder an. Der Vormittag ist aus Gründen der Zahngesundheit zuckerfrei.
Kinder, die noch nicht selbständig sitzen können, werden an einem ruhigen Platz in ungestörter Atmosphäre gefüttert. Beim regelmäßigen Essen lernen wir die Signale kennen, mit denen uns das Kind zu verstehen gibt, ob es noch etwas essen möchte oder ob es satt ist. Wir gehen davon aus, dass jedes Kind die Fähigkeit hat, seine Nahrungsaufnahme selbst zu steuern. Es kann zwischen Hunger und Sättigung unterscheiden.
Sobald ein Kind sitzen kann, wird es im Essbänkchen Schritt für Schritt von seiner Erzieherin zum selbständigen Essen angeleitet.
Kinder, die selbständig essen können, sitzen in Tischgruppen mit bis zu 5 Kindern. Es gibt kleine, niedrige Tische und Stühle, auf die Kinder sich alleine setzen und diese ohne fremde Hilfe wieder verlassen können.
Beim gemeinsamen Essen dürfen die Kinder selbst probieren und entscheiden. Wir respektieren es, wenn Kinder Vorlieben und Ablehnung von Essen äußern. Gegenseitig regen sie sich an zum Essen und zum Benutzen von Besteck.
Unser Ziel ist das gemeinsame, selbständige und kultivierte Essen. Auf dem Weg dahin benutzen die Kinder anfangs häufig noch ihre Finger.
Wir beginnen die Mahlzeit mit einem gemeinsamen Gebet oder Lied.
Die Erzieherin gestaltet durch den liebevoll gedeckten Tisch und eine einladende, ruhige Atmosphäre eine anregende Tischgemeinschaft.


7. Schlafen in unserer Kinderkrippe
In unserer Einrichtung hat jedes Kind seinen eigenen Schlafplatz und sein eigenes Bettzeug. Es ist unser Anliegen, im Tagesablauf die individuellen Schlafbedürfnisse und Gewohnheiten der Kinder zu berücksichtigen. Dazu gehört auch das Kuscheltier, ein Tuch oder der Schnuller. Je nach Wunsch der Eltern soll es auch möglich sein, dass Kinder im Freien schlafen.
In der Regel beginnt die Schlafzeit nach dem Mittagessen. Kinder, die einmal nicht schlafen können oder wollen, ruhen sich aus. Wir befürworten eine regelmäßige Schlafzeit, möchten aber keinen Druck ausüben.
In einer ruhigen Aufwachatmosphäre beenden die Kinder ihre Schlafzeit. Sie werden gewickelt und von einer Mitarbeiterin in den Gruppenraum begleitet. Wird das Kind
nach der Schlafenszeit abgeholt, geschieht das in einem individuell gestalteten Abschiedsritual bei der Übergabe an seine Eltern.
Für diesen Übergang sollen Vater oder Mutter einige Zeit einplanen, um das Kind einfühlsam abzuholen. In einem kurzen Gespräch tauschen Mitarbeiterin und Elternteil sich über wichtige Vorkommnisse aus.
Auch außerhalb der Schlafenszeit gibt es für die Kinder die Möglichkeit zum Ausruhen und zum Rückzug im Gruppenraum.

8. Entwicklungsbegleitung in den Bildungsbereichen
Eine gute Bindung des Kindes an seine Betreuerin ist der Schlüssel für seine gesunde Entwicklung.
Grundlage unserer Pädagogik ist die Sicht vom „kompetenten“ Säugling und Kleinkind. Wir gehen davon aus, dass Säuglinge und Kleinkinder in der Lage sind, bei entwicklungsgemäßer Umgebung und Anreizen zum Entdecken ihre nächsten Entwicklungsschritte zu bewältigen.
Wir nehmen den Kindern gegenüber eine aufmerksame und präsente Haltung ein. In alltäglichen Situationen nehmen wir uns umsichtig und still zurück. Wir beobachten, was Kinder tun und wie sie auf Herausforderungen reagieren. Dies hilft uns zu entscheiden, welche Unterstützung die Kinder im Einzelfall benötigen.
Ohne dem Kind etwas aufzudrängen schaffen wir so den Rahmen für eine gesunde Entwicklung des Kindes.
Indem wir es vermeiden, den Kindern alle Schwierigkeiten abzunehmen, ermöglichen wir, dass ihre Anstrengungsbereitschaft wächst und sie selbst zielstrebig in Situationen agieren lernen.

9. Das freie Spiel
Krippenkinder sind Forscher und Entdecker. Vieles in ihrem Alltag erleben sie zum ersten Mal. Eine Schnecke, die über den Weg kriecht, Schneeflocken, die vom Himmel fallen, das Geräusch eines Löffels, der auf den Boden fällt. Diese Ereignisse regen die Kinder an zum Beobachten, Befühlen, Untersuchen und Hantieren.
Wir sehen diese Ereignisse als elementare Lerngelegenheiten und lassen den Kindern Zeit, sich ungestört in die Sache zu vertiefen, die sie gerade interessiert.
In diesen Prozessen begleiten wir die Kinder beobachtend.
Wir achten darauf, die Kinder im freien Spiel nicht zu stören. Sie dürfen selbst ihre Tätigkeit wählen. Spielpartner der Kinder sind dabei die Kinder selbst. Wir begleiten sie in unsicheren Situationen. Wir bieten dem einzelnen Kind einfühlsam zum richtigen Zeitpunkt Unterstützung an, damit es dabei bleibt, seine selbst gestellte „Aufgabe“ zu lösen. Die Befriedigung, die das Kind dadurch erfährt, regt es an, sich immer neue Herausforderungen zu suchen.
Durch wechselndes Materialangebot, das viele Alltagsgegenstände beinhaltet, schaffen wir für das Kind eine vorbereitete und sichere Umgebung, die es zur Eigeninitiative und forschender Aktivität herausfordert. So erlebt und genießt das Kind seine wachsende Kompetenz beim Entdecken und Bewältigen von selbst initiierten Projekten.

10. Durch Bewegung begreifen
die Kinder die Welt
Kleinkinder sind immer in Bewegung. Sie tragen, sammeln, stapeln, klettern. Dabei machen sie vielfältige Erfahrungen im Umgang mit dem Material, in der eigenen Körperwahrnehmung und im Umgang miteinander.
Die Gestaltung unserer Spielräume drinnen und draußen soll die Bewegungsfreude der Kinder anregen.
Die Bewegungserfahrungen der Kleinkinder sind grundlegend für die Entwicklung ihres Gehirns und alle weiteren Entwicklungsschritte.
Das beharrliche Streben der Kinder, ihre Bewegungsfähigkeiten selbständig zu entwickeln, prägt ihren Lernwillen. Ihre Erfolge motivieren sie zu den nächsten Schritten. Sie sind nicht abhängig vom Lob des Erwachsenen. Wir sehen ihre Fortschritte und nehmen Anteil an der Freude der Kinder, etwas erreicht zu haben.
Forschungen belegen, dass die Abfolge der motorischen Entwicklungsschritte bei allen Kindern gleich ist. Individuelle Unterschiede im Bezug auf den Zeitrahmen beim einzelnen Kind sind dabei normal.

11. Sprache
Ein wesentlicher Bestandteil aller Interaktionen ist die sprachliche Begleitung.
Die Erzieherin benennt ihre Handlungen, die Gegenstände, die sie benutzt und sie beschreibt die Situationen, in denen sie und das Kind sich befinden. Sie erläutert, was geschehen wird. Sie gibt dem Kind Sicherheit und die Möglichkeit, zu kooperieren. Sie schafft dem Kind viele Gelegenheiten, sich (verbal, mit Mimik und Gestik) an Dialogen zu beteiligen und wird für das Kind zum Sprachvorbild.
Die häufigen Wiederholungen von Kinderliedern, Reimen und Fingerspielen unterstützen die Sprachentwicklung des Kindes. Es lernt zunehmend aktiv, sich daran zu beteiligen.

12. Zeit
Wir geben den Kleinkindern so viel Zeit, wie sie brauchen, um so selbständig zu sein, wie sie können. Die Entwicklungsschritte eines jeden Kindes bauen aufeinander auf und dauern unterschiedlich lange. Wir erwarten nicht, dass sie etwas tun, wofür sie noch nicht reif sind. Wir sind den Kindern gern behilflich in allen Situationen, in denen sie unsere Unterstützung brauchen, z.B. beim Anziehen, beim Aufräumen oder in Konfliktsituationen.

13. Soziale Kompetenzen
Kleinkinder sind eher auf individuelles Tun ausgerichtet als auf Gruppenaktivitäten. Schon früh entdecken und entwickeln sie ihre Selbstwirksamkeit. Ihre wachsende Eigenständigkeit zeigt sich beispielsweise beim Nein - sagen, „ich will“, „meins“, „alleine“ und beim Austesten von Grenzen. Jedes Kind kann lernen, sich an bestimmte Regeln zu halten.
Indem wir den Kindern Alternativen anbieten, vermeiden wir Machtkämpfe zwischen Betreuerin und Kind.
Soziale Fähigkeiten entwickeln sich beim Kleinkind im Umgang mit Trennung, beim freien Spiel in einer sicheren Umgebung, bei der Nachahmung von Tätigkeiten anderer Kinder und Erwachsener. Dazu gehören auch Aktivitäten der Selbstfürsorge (wie sich anziehen, zur Toilette gehen, essen und schlafen).
Ein gutes Miteinander der Bezugspersonen hat prägenden Einfluss auf die soziale Entwicklung des Kindes.

14. Wahrnehmende Beobachtung und Dokumentation, Information
Die wahrnehmende Beobachtung ist ein wichtiger Teil der Aufgaben des Betreuungspersonals in unserer Kinderkrippe.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse und dessen, was die Kinder tun und können. Nur so lernen wir die Einzigartigkeit jedes Kindes kennen, seine Verhaltensweisen, seine Vorlieben und Abneigungen.
Aus den Beobachtungen leiten wir unser Handeln sowie die Gestaltung der Räume und des Tagesablaufes ab.
Es ist unser Ziel, regelmäßig einzelne Kinder über einen Zeitraum von 5 – 15 Minuten in unterschiedlichen Situationen zu beobachten, dies schriftlich zu dokumentieren und zu reflektieren. In Ergänzung mit kleinen Videos, Fotos und Werken des Kindes entsteht eine Entwicklungsgeschichte.
Durch die Dokumentation der Bildungsprozesse können Eltern an den Entwicklungsfortschritten ihres Kindes in der Krippe teilhaben.
Auf Wunsch der Eltern notieren wir täglich schriftlich die Grundversorgung des Kindes in Listen (wie lange hat es geschlafen, Besonderheiten beim Essen, Stuhlgang).
Informationen, die alle Eltern betreffen, erhalten sie an einer Infotafel, dem Elternbrief und im Gespräch mit den Erzieherinnen.

15. Die Gestaltung der Räume als Voraussetzung für Wohlbefinden und Entwicklung
Die Atmosphäre in den Räumen der Krippe vermittelt den Kindern und Erwachsenen das Gefühl von Geborgenheit und Wohlbefinden.
Die Räume sind so gestaltet, dass sich die Kinder voller Neugierde auf Entdeckungsreise machen können und zum Forschen und Erproben angeregt werden, sich aber auch zurückziehen und entspannen können.
Die Menge der Spielmaterialien ist stets sinnvoll begrenzt und überschaubar.
Der Lebensraum „Krippe“ versteht sich als JA- ZONE, die den Krippenkindern ermöglicht, sich frei zu bewegen. Die Raumgestaltung, deren Grundlage die Sicherheit der Kinder ist, erlaubt den Kindern, sich gefahrlos in ihrer Umgebung zu bewegen und vielfältige Sinnes- und Bewegungserfahrungen zu machen.
Unser Konzept hat die altersspezifischen Bedürfnisse der 1 - 3 –jährigen im Blick, unterstützt die Lust der Kinder zur Begegnung mit der Umwelt und bietet vielfältige Entfaltungs- und Bildungsmöglichkeiten.
Variable Holzgitter ermöglichen die Abtrennung von geschützten Bereichen.
Dabei bleibt die Raumgestaltung veränderbar, damit sie den sich wandelnden Bedürfnissen der Kinder angepasst werden kann.

Der Raum als „3. Pädagoge“ eröffnet den Kindern

  •  vielfältige Bewegungsmöglichkeiten als Grundlage für eine gute Entwicklung.
  • Die Kinder sollen ihre körperliche Geschicklichkeit entwickeln, ihr Bewegungsrepertoire erweitern und Bewegungssicherheit gewinnen (krabbeln, hochziehen, auf- und absteigen, hangeln, balancieren)
  • ungestört sein zu können, sich auszuruhen
  • konzentrierte Wahrnehmung
    (bei sich sein)
  • Rückzug und stille Beobachtung
  • Anreize zur Körper- und Raumwahrnehmung
  • Materialerfahrungen
    (rau, glatt, schwer, eckig, beweglich)
  • soziale Kontakte, Interaktion zwischen den Kindern
  • stets den Blickkontakt zwischen Kind und Betreuerin.
  • durch die äußere Struktur und Ordnung in den Räumen eine innere Ordnung

16. Spielen im Freien
Es ist uns wichtig, täglich eine Zeit im Freien zu verbringen.
Der Garten, die Wiese und der Wald bieten den Kindern vielfältige Sinneseindrücke. Sie können den Wind spüren, die Blume riechen, im Sand buddeln, den Schmetterling beobachten.
Die Gestaltung und die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit des Außengeländes fördern die Bewegungsfreude und unterstützen die grobmotorische Entwicklung der Kinder. Durch den regelmäßigen Aufenthalt der Kinder im Freien wird ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden gestärkt.


Erstellt von März – Dezember 2009
Ruth Becker / Maria Schmidt / Monaliese Dietrich


Folgende Fachbücher haben uns wertvolle Anregungen für die Krippenarbeit gegeben:

  • „Friedliche Babys – zufriedene Mütter“ – Emmi Pikler
  • „Säuglinge, Kleinkinder und ihre Betreuung, Erziehung und Pflege“ – Janet Ganzales-Mena und Dianne Widmeyer Eyer
  • „Bildungsräume für Kinder von Null bis Drei“ – Angelika Von der Beek
  • „Miteinander vertraut werden“ –
    Dr. Emmi Pikler u.a.
  • „Die ersten Tage in der Krippe. Ein Modell für die Gestaltung der Eingewöhnungssituation.
    Berlin 2000“ – H.-J. Laewen